Joe Mubare – No Man’s Land
Im „Niemandsland“, da bewegt sich der Singer/Songwriter Joe Mubare in der Tat. Ein bewegtes Leben führte quer durch die USA, dann zurück nach München, wo er Mitte 84 bereits sein erstes Album Mubare veröffentlichte. Dieses wilde Zickzack schlägt sich denn auch in seinen Songs nieder: persönlich-intim bis storyhaft die Texte, seltsam unscharf kontuhert die Musik. Das geht vom wavemäßig angerockten Auftakt „Lonely Rider“ über softe Balladen wie „No Man’s Land“ bis hin zu Anleihen bei Flash & The Pan oder Tom-Waits-Atmosphäre bei „I Love You“. An den erinnert (oder soll wohl erinnern) auch Mubares Pressefoto mit Rabbihut und Bukowski-Blick. Wenn’s denn sein muß… Ohne die Optik wirkt Joe Mubare nämlich recht sanft, versponnen; Bissigkeit in seinen Texten wird eher verhalten transportiert. Dazu tragen nicht unwesentlich seine gelangweilt intonierenden Sessionmusiker bei; mit einer zupackenden Band sähe die Sache eventuell interessanter aus. So bleibt denn weitgehend Schulterzucken. Dünne Luft im No Man’s Land, die auch von Mubares unüberhörbar vorhandener Persönlichkeit nicht vertrieben wird.