Simply Red – Picture Book
Er hat den Soul, er hat die Seele wirklich in der Stimme – dieser bleichgesichtige Mick Hucknall alias Red. Gleich mit „Money’s TooTightTo Mention“, der ersten Auskopplung aus dieser Debüt-LP, sprengte er mit seiner Truppe den verkrusteten Charts-Rahmen.
Es zahlt sich wohl aus, daß sich der Ex-Frantic Elevator nach dem Abebben der Punkwelle erstmal ins stille Kämmerlein zurückzog und zu Soulplatten das Singen übte. Seine Aretha/Ray Charles-Lektion hat der Manchesteraner jedenfalls gelernt. „Open Up The Red Box“ läßt einen weiteren musikalischen Ziehvater erkennen: James Brown.
Aber nicht nur stampfender, eckiger Funk ist die Stärke der Gruppe; in diesem Picture Book breitet Red seinen gesamten gesanglichen Emotionsfächer aus. Dem melancholischen „Hold Back The Years“ verpaßt er weichen Soul-Schmelz; in „No Direction“ spannt sich Reds leuchtender Gesang reizvoll über zickige Keyboard-Arrangements und chaotische Rhythmus-Verstrebungen.
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