20 Colors – 20 Colors

Man sollte den Gruppennamen nicht so wörtlich nehmen. Und wäre er programmatisch gemeint, dann wäre dieses deutsche Quartett den Kollegen von Moti Special schon 19 Klangfarben voraus. Kurzum: 20 Colors gehört zusammen mit den Schweizern der Formation Double (LP: Blue) zu den neuen international-orientierten Projekten aus dem deutschsprachigen Raum, die es locker mit der Konkurrenz jenseits der Landesgrenzen aufnehmen können. Mit welchem Selbstverständnis sie die teilweise selbst einmal durchexerzierten „NDW‘-Klischees unter den Teppich gekehrt haben und jetzt mit einer stilvoll-imposanten Musik aufwarten, ist schon bemerkenswert.

Dabei sollte man das eigene Licht nicht unter den Scheffel stellen. Das ist nicht nur (wie im Info betont) Cafehaus-Swing. Da steckt mehr dahinter, als dieses Label (will man damit die potentiellen Matt Bianco-Fans ködern?) vorgaukeln will. Neben Jazz, Pop und Latin auch eine gehörige Prise Karibik, was den Drum-Mix (Hansi Behrendt) betrifft.

Und nicht vergessen sollte man auch die unverkennbare Liebe für Soundtracks und Filmmusiken. Wie sonst hätte sich der Pink Panther eingeschlichen, der von der tollen Sängerin Ellen Treeck eine textliche Interpretation erfährt und nun als Popsong überzeugt?