Neil Young – Old Ways
Eine reine Frage des Gusto. Gleich „Get Back To The Country“ zeigt, wo’s längs geht. Neil, der alte Schlawiner, hat sich nämlich pünktlich zu seinem 40. Geburtstag in die Cowboykluft geworfen. Nach dem 83er Ausflug in die Rockabilly-Gefilde sattelte er jetzt noch mal alte Roots-Pferde. Dabei ließ er sich von Koryphäen des Genres, wie Willie Nelson und Waylon Jennings, die Steigbügel halten. Letzterer leistet Neil im Duett veritable Amtshilfe.
Trotzdem kippt der eigenwillige Kanadier mit dem quäkigen Timbre gelegentlich gesanglich aus dem Sattel („Where Is The Highway Tonight“). In „California Sunset“ zumindest fällt das nicht unangenehm auf; da stammt sich Rufus Thibodeaux mit seiner mannhaft-mutig schrägen Fiedel dagegen. Bei „Once An Angel“ läßt Ralph Mooney seine Steel Guitar fast hawaiianisch aufheulen; zum Ausgleich glänzt hier Hargus „Pig“ Robbins durch sein souverän sparsames Pianospiel.
Auf diesem von ihm produzierten Album leistet Neil seinen Instrumental-Beitrag meist auf der akustischen Gitarre. In den Texten regiert blauäugige Cowboy-Romantik. Wen Neil wohl meint, wenn er im (leider einzigen) Duett mit Willie Nelson den „Real Cowboys“ nachweint?
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