Kevin Rowland & Dexys Midnight Runners – Don’t Stand Me Down
Humor hat er. Kevin Rowland, Vorsänger der Midnight Runners, beweist auf seinem neusten Album Esprit. So hebt er in „What She Like“ während einer lockeren Pub-Konversation plötzlich mitten im Dialog singend ab und läßt seinen Gesprächspartner verlegen hüstelnd im Regen stehen. Sanfte Piano-Untermalung, Mr. Rowland singt sich in Rage.
Es folgt eine musikalische Berg- und Talfahrt mit diversen Tempo- und Stimmungswechseln. Im Hintergrund nörgeln Jimmy Pattersons blökende Posaune und Helen O’Hara-Rowlands aufmüpfig freche Violine.
Aber es gibt auch durchgehend tranquile Songs. „My National Pride“ und „Reminisce Part 2“ glänzen durch sanftes Bar-Piano und dezente akustische Gitarre. Das stampfende, rustikale „One Of Those Things“ klingt, als fordere Kevin zum Tanz auf dem Heuboden auf. Auch hier wieder seine Spezialität: Dümmliches Feten-Gelaber über heiße Polit-Topics geht fast unbemerkt in Gesang über. Kevins Gesang reicht tiefer als früher, und er zieht ein paar Vokalregister mehr.
Als Midnight Runners sitzen diesmal u. a. in den Startlöchern: Billy Adams (g, voc), Vincent Crane (piano), Tommy Evans (steel-g), Robert Noble (keys) und Tim Danzy (dr). Wieder präsentieren die Dexies eine beschwingte, diesmal gestraffte Mischung aus Folk und Soul. Aber Young Soul Rebeis sind sie schon lange nicht mehr.
Mehr News und Stories