Stollwerk Sampler
Kölns schwarze Bleichgesichter lassen grüßen – der Sampler versammelt 12 Formationen, die sich allesamt zum näheren und ferneren Dunkelziffer/ Unknown Cases-Dunstkreis zählen lassen. Der schwere, mit diversen ethnischen Einflüssen durchsetzte Dunkelziffer-Reggae dient dem Album als roter Faden; aus dem Rahmen fallen lediglich zwei reine Trommel- bzw. Bläser-Sessions.
Das übrige Material ist durchweg karibischer, afrikanischer und hier und da orientalischer Prägung und basiert in erster Linie auf verhalten intensiver, manchmal hypnotischer Rhythmusarbeit. Mit ihrer düsteren Spannung und der trotzdem warmen Grundstimmung erinnern die Nummern immer wieder (selbst wenn mal auf Deutsch gesungen wird) an rituelle Beschwörungen: kein wüstes Drauflos-Gefetze, sondern eher unheimliche Nacht-Musik, zu der der Medizinmann die Verstorbenen ruft, um Regen bittet oder Feinde in die unterste Hölle wünscht („Voodoo-Pop“, brummelt Dealer McDope in seine Pfeife). Musik, deren Ursprünge in der ganz alten Welt zu suchen sind, gespielt mit Mitteln und Möglichkeiten der neuen Der Sampler hat zweifellos seinen Reiz und wird besonders Weltmusik-Freunde sowie die Konsumenten halluzinogener Drogen auf Anhieb und nachhaltig gefangen nehmen. Wer sich dagegen vornehmlich von angloamerikanischer Rock/Pop-Kost und leichtverdaulichem Charts-Futter ernährt, dürfte dem Stollwerk Sampler wenig bis gar nichts abgewinnen können. Für Kiffer, Pilz-Esser etc.: (6) – für alle übrigen: (3)
Mehr News und Stories