Aretha Franklin :: Who’s Zoomin‘ Who?
Ihre Klassiker wie „Thlnk“ und „Respect“ dürften sich auf der ewigen Besten-Liste eines jeden Soul-Fans befinden. Und auch heute noch Who’s Zoomin‘ Who? beweist’s – kann die 43jährige so ziemlich jede ihrer jüngeren Soul-Schwestern locker an die Wand singen. Bei den Up-tempo-Titeln der neuen LP glänzt Detroits Lady Soul mit rassiger Urwüchsigkeit; um die Balladen schmiegt sich ihre Stimme mit samtner Eleganz.
Leider stand Aretha Franklins Klasse mit dem kalifornischen Trommler Narada Michael Waiden kein ebenbürtiger Produzent zur Seite. Nach den transparent-dynamischen Funk-Arrangements der beiden Vorgänger-LPs (die auf das Konto des Gesangskollegen Luther Vandross gingen), schielte Waiden ein wenig zu stark auf den Pop-Crossover-Markt.
Mit „Freeway of Love“ ist ihm noch ein respektabler Ohrwurm gelungen, bei dem E-Street-„Big-Man“ Clarence Clemons ins Saxofon stößt; einen noch deutlicheren Eindruck hinterläßt Peter Wolf als souliger Duett-Partner beim Song „Push“, dem obligatorischen Rocker der LP, der jedoch unter einer uninspirierten Begleitung (Ausnahme: Gitarren-Gast Carlos Santana) leidet.
Von der aktuellen Eurythmics-LP übernommen wurde „Sisters Are Doln‘ It For Themselves“. Die gemeinsam mit Annie Lennox gesungene Hymne auf die schwesterliche Solidarität macht dabei auf vortrefflichste Weise den Qualitätsunterschied zwischen dem „blue eyed soul“ der Eurythmics und „the real thing“ aus Detroit klar…
Zwei Songs hat Sister Aretha übrigens selbst produziert und hier stimmt dann plötzlich alles. Van McCoys „Sweet Bitter Love“ ist eine jazzig-intime Gänsehaut-Ballade mit Gospel-Intensität; beim programmatischen Schlußtitel „Integrity“ hat Songautorin Aretha Franklin als Produzentin für eine zurückhaltende Instrumentalbegleitung gesorgt, die ihren Vokalkünsten endlich einmal Luft zum Atmen ließ. Mein Produzenten-Wunsch fürs nächste Album: Weg mit Naradalet the sister do it for herself! Gesang: (5), Produktion : Knapp (4)
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