Kid Creole and the Coconuts – In Praise Of Older Women And Other Crimes

August „Kid Creole“ Darnells Nummern waren schon immer auf Anhieb, spätestens nach drei Takten, als solche zu erkennen, hatten aber bisher durch die Bank und jede für sich den gewissen Kick, der seine Alben zu immer wieder zündenden, tropischen Tanzspektakeln machte. Diesmal scheint er seinen ganzen Witz beim Aushecken des Titels verballert zu haben: In Praise ist nicht mehr und nicht weniger als eine Ansammlung sattsam bekannter Versatzstücke.

Sein prächtig eingespieltes Tropenhelm-Team (Coati Mundi, Carol Coleman, Marc Mazur etc.) bringt den „Dowopsalsaboprock“ (Songtite!) zwar gewohnt tadellos, kann aus den allenfalls durchschnittlichen Nummern allerdings auch nicht mehr herausholen als drinsteckt. Die Autoren der zehn „Crimes“ – Darnell. Mundi und Stony Browder – beschränken sich auf eine (zugegeben bunte) Mischung aus schamlosen Selbst-Zitaten, die mit dem Feuerwerk der ersten Alben keinen halben Song lang mithalten kann. Spritzigkeit nutzt überhaupt nichts, wenn niemand mehr naß wird.