Bob Dylan :: Empire Burlesque

29 Platten sind es laut Statistik, die Robert Zimmermann seiner Plattenfirma CBS bescherte. Leider gilt auch hier, daß Quantität nicht immer gleich musikalische Qualität beinhaltet. Die letzten Werke des großen Einzelgängers stießen auf Desinteresse, oft gar auf Spott. Dazu beigetragen hatte sicher auch Dylans Affinität zum orthodoxen Judentum, die sich in Texten niederschlug, die so spritzig waren wie ein Katechismus.

Wurde Dylan auf dem 83er INFIDELS noch von Produzent Mark Knopfler unterstützt, so führt er auf EMPIRE BURLESQUE allein Regie. Das Klanggewebe ist grobmaschiger, rustikaler als auf dem letzten Album. Die Knopfler-spezifische, leisetreterische, filigrane Stimmung fehlt.

Doch auch diesmal holte sich Dylan gestandene Handwerker: die Gitarristen Mike Campbell, Ron Wood, AI Kooper und Mick Taylor sowie Keyboarder Benmont Tench. Die Rhythmusarbeit leisten erneut Sly Dunbar und Robbie Shakespeare.

Zu Recht wird es den Opener „Tight Connection To My Heart“ als Single geben; „Seeing The Real You At Last“ beweist einmal mehr, daß auch ein hochkarätiges Musikeraufgebot Dylans tranigen Gesang nicht wettmachen kann. Und auch die „Uhuuh“s und „Aaha“s der Damenchöre in „Clean Cut Kid“ reißen den Schmirgelgesang nicht heraus. „When The Night Comes Falling From The Sky“: Dylan goes Disco – aber ein bißchen mehr Pfeffer und Finesse hätte es schon sein dürfen.