Chris Rea – Shamrock Diaries

Rea hat sich beeilt zu betonen, dies seien nicht seine „irischen Tagebücher“. Sei’s drum. Ob es sich nun um (Selbst-) Erlebtes, Erdachtes oder Ersponnenes handelt – dem Songschreiber gelingt es, mit jeder Zeile dem Hörer das Gefühl zu geben, als hinge er mit Herz und Seele an jedem einzelnen Wort.

Die textliche Dichte findet eine adäquate musikalische Umsetzung. Wie gehabt bewegt sich Rea, diesmal unterstützt von einer Session crew mit Namen wie Dave Mattacks, Robert Ahwai, Max Middleton und Mel Collins, zwischen slow und mid tempo. Die stehen ihm, seiner kehlig-rauhen Stimme, seiner Slide-Gitarre und den meist melancholischen Stimmungen am besten. Mit diesem „Konzept“ hat er ja nun auch Breitenwirkung erzielt.

Mir persönlich fehlt zwar ein aus dem Rahmen fallender Knaller wie „Bombolini“ vom WIRED TO THE MOON-Album, aber dafür hat Rea auch darauf verzichtet, wieder eine 200prozentige Single wie „I Don’t Know What It Is“ abzuliefern. Die „Stainsby Girls“ kommen da besser. Weiterer Anspieltip: „Steel River“ mit Bläsern und Backing Vocals und einem schön groovenden Fade out.