Dukes Of Stratosphear – 25 O’Clock

Was ist denn das?? Eine versunkene LP-Rarität aus den bunten psychedelischen Sixties oder ein klanggetreuer Nachbau besessener Revivalisten? Schwer zu sagen – die Dukes Of Stratosphear, fünf Herren mit Phantasie-Namen wie Sir John Johns, The Red Curtain, Lord Cornelius Plum und F.I.F.I. Owen, musizieren jedenfalls so, als seien die Uhren vor gut 20 Jahren stehengeblieben.

Da ist zuerst das Cover: bunt, bunt, bunt, Kaleidoskop-Effekte, waberndes LSD-Spektrum, sechseckige Sonnengläser, barocke Ornamente, Räucherstäbchen-Malerei, Peace-Zeichen, „The Deaf Hear“-Kleber, Porzellan-Püppchen, Dali-Uhren, ein krudes Allerlei unserer Pop-Jugend.

Und dann die Musik! Big Ben-Glockengeläut, verzerrte Wah Wah-Gitarren, Mellotron-Gehämmere, Vogelgezwitscher, Hörspiel-Fetzen, Sitar-Gezirpe, Trompeten, Geigen, Gongs, Stimm-Verfremdungen, schepperndes Schlagzeug, kakophonische Soundcluster, überdehnte Soli, Klangüberlagerungen…

Die Dukes, die – laut Presse-Info – mit einem gewissen Andy Partridge und anderen XTC-Mitgliedem in einer noch näher zu erläuternden Beziehung stehen, erweisen ihrem Lieblings-Zeitalter mit jedem Tönchen Reverenz. Die Beatles, Ravi Shankar, Traffic, Move, die frühen Pink Floyd, Syd Barrett, The Electric Prunes. The Seeds. The Chocolate Watch Band – die fürstliche Zitierwut macht vor nichts und niemandem Halt. Alles hat Erinnerungswert.

Fragt mich nicht, wonach die Songs („Bike Ride To The Moon“. „What In The World??“. „Your Gold Dress“) im einzelnen klingen. Findet es selbst raus. Joint rollen und dann – nach dem Motto der Klang-Räuber – „it ’s time to drown yourself in SOUNDGASM… the Dukes declare it’s 25 o’clock.“ Wenn man diese seltsame Platte hört, könnte man das fast glauben.