The Power Station – The Power Station

Das mußte ja kommen. Es war wohl nur eine Frage der Zeit, bis sich zwei musikalisch unbefriedigende als auch unter dem Stigma der Schönheit verlaufende Karrieren überkreuzen. Frauenschwarm Robert Palmer, der trotz aller Ambitionen immer unter dem Status „Bryan Ferry für Arme“ lief, hat sich mit den Taylor-Jungs von Duran Duran zusammengetan und eine Mixtur fabriziert, zu dem die junge, frische Mode von heute (die mit den weit und luftig geschnittenen Lederblousons für den Porsche-Macho) über den Laufsteg flanieren darf. Man gibt sich nicht nett und harmlos wie unsere Lieblinge Spandau Ballet, sondern scharf und schnittig. Und läßt zu amboßhart und stumpf polterndem Electro-Disco-Beat die Heavy-Gitarre jaulen.

„Some Like It Hot“, der Hit aus den Charts, gibt das Signal: naßkalt und gefühlsarm schlägt es einem fortan um die Ohren. „Murderess“ basiert auf einem Riff, wie es auch von ZZ Top stammen könnte: „Lonely Tonight“ besitzt eine Andeutung von Soul, geht dann aber im Gedröhn unter. Palmer schrieb diesen Track nicht mit den Taylors, sondern mit Bernard Edwards, der für die technisch brillante, aber eisige Produktion verantwortlich ist.

Was bleibt, ist ein Abstecher in die Domäne gesichtsloser US-Soft-Rock-Bands („Still In Your Heart“) und zwei Coverversionen: Aus „Get It On“ (T. Rex) wird hemdsärmliger Bauarbeiter-Boogie; und „Harvest For The World“, der locker-hübsche Schmuse-Westcoast-Soul der Isley Brothers von 1976, degeneriert zu unbeholfenem Gestammel.

Power Station ist ein charakterloses Album ohne Charme gelungen, das in oder Techno-Beat-Melange versinkt.