Go West – Go West
Starproduzent Arif Mardin sprach nach dem Anhören der ersten Demobänder von „Modern Motown“. Und dieses Etikett trifft genau, was Peter Cox und Richard Drummie (als Duo Go West) machen. Denn bei den zwei Newcomern gehen Soul der Motown-Ära und heutiger Technopop eine harmonische Beziehung ein.
Auch Cox‘ „beseelter“ Gesang (mit enormer Stimmband-Breite) erinnert an vergangene Tage. Mal wispert er im Falsett, mal singt er kraftvoll, rauh und leidenschaftlich, dann wieder legt er den Schmalz eines becircten Crooners in seine Stimme (z.B. bei „Goodbye Girl“). Schmuseweiche Background-Chöre (von Gastsängerin Katie Humble) sind ein weiteres charakteristisches Element aus Motown-Zeiten.
Daß Go West bei soviel Stilanleihen trotzdem nicht antiquiert klingen, liegt an der elektronischen Instrumentation aus dem Technopop-Lager: weit ausgebreitete, aber stets durchsichtige Synthi-Arrangements, bis ins letzte Detail ausgeklügelt, aufnahmetechnisch toll eingefangen – und immer tanzbar!
Dabei werden die originellen Soundideen des Duos nie als aufdringlicher Effekt, sondern immer songdienlich eingesetzt. Am beeindruckendsten klingt ihre Sound-Arbeit dann, wenn sie die Macht und Klangvielfalt eines großen Orchesters erreicht (etwa bei „Innocence“) – ein interessanter und vielversprechender Streich.
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