David Knopfler – Behind The Lines

Was macht ein Mann, der bei den Dire Straits in der zweiten Reihe stand, ein leidlicher Gitarrist war und angeblich den Erfolgsdruck nicht mehr aushalten wollte und konnte? Er macht’s wie David Knopfler. Er versucht sich an einer Solokarriere. Sein Debüt RELEASE indes war, meiner bescheidenen Meinung nach, das Hinterletzte. Die „Soul Kissing“-Single hatte soviel Soul wie meine Großmutter, wenn sie gerade ihr Haarteil auszieht.

Die Frage also, die mich angesichts der zweiten Knopfler-Veröffentlichung zutiefst bewegt: Hat sich der gute David verbessert oder…??

Sorry, Freunde, aber auch diesmal zeigt der Kritikaster mit seinem häßlichen Daumen in den Keller. Es soll ja Damen geben, die den Smartie allein wegen seiner hübschen Larve zum Musiker deklarieren; aber das ist schlicht und einfach Betrug am Kunden. Knopfler ist einer der miserabelsten Sänger, die mir je zu Ohren gekommen sind. Er preßt, als würde er auf dem gewissen Ortchen sitzen.

Zu seiner Ehrenrettung: Die neun Songs, mit einer Ausnahme alle von ihm selbst verfaßt, sind gar nicht mal übel. Das Instrumental-Backing klingt stellenweise wirklich schön, aber sobald David den Mund aufmacht, ist die zarte Magie, die Pino Palladino und die übrigen Musiker gesponnen haben, futsch. Daß „Double Dealing“ als Tatort-Titelsong dient, daß die sanfte Verquickung von Jazz-, Latin- und Reggae-Farben minutenweise den Knöddel-Tenor Knopfler vergessen macht, was hilft es uns?