Jenny Burton – Jenny Burton (WEA 781 238-1=
Jenny Burton sang 1982 John Robies High Energy-Trash-Bump „One More Shot“ und trug mit kühl lasziver Sinnlichkeit dazu bei. den Song über den Einheits-Electric Boogie-Sumpf der Dance Charts hinauszutragen. Natürlich wollte sie selbst ein Star sein, und Atlantic gab ihr die Chance: Eine atemberaubende Karriere (Pressetext:“.Sie nahm schon zu dieser Zeit Jobs a/s Telefonistin bei Plattenfirmen an. um in Kontakt mit dem Business zu bleiben. So wurde sie dann auch entdeckt, als sie gerade als Empfangsdame bei Bell Records arbeitete.“) führte hinein ins „Who Is Who“ der Break-/E-Boogie-Szene.
Ihr zweites Album nimmt, gottseidank, langsam Abschied vom tristen Gebolze der Synthi-Heavy-Materialschlachten und wendet sich wieder hin/zurück zum Soul, zum schwarzen Schlagerliedgut.
John Robie, ihr „Erfolgsproduzent“ („Remember What You Like“ brachte es bis zum Erkennungsthema der ZDF-Breakdance-Serie), ist nur noch einmal als Komponist und Producer dabei. Sein „Load It Up“ strotzt vor Einfallslosigkeit und sinnlosen Effekten. Schlimmer nur noch „Bad Habits“, ein charakterloser Stampfer ohne Zugriff.
Sonst aber geht es gesittet zu. Schwarzer Mainstream ohne aufdringliche Persönlichkeit dominiert und schafft ein angenehmes, zeitloses Ambiente.
Das musikalische Spektrum umfaßt den Einzugsbereich von Kool & the Gang über Hot Chocolate bis zu Lionel Richie: letzte E-Boogie-Reminiszenzen („Dancing For My Love“ ist eine gesittete „One More Show-Kopie). US-Disco-Soul und die obligatorischen Schmachter des schwarzen Mannes, alles mit vertrauten, oft gehörten, eingängigen Melodien versehen und treffsicher und schnörkellos präsentiert von den Autoren/Produzenten/Synthi-Programmierern Allen George/Fred McFarlane und Maurice Starr.
Neuartig ist das alles natürlich nicht, doch wer wollte nach neuen Wegen schreien, solange es alte, monumentale Weisheiten gibt wie „Love runs deeper than pride“. Jenny Burton singt mit warmer, voller Stimme davon.
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