The Sisters Of Mercy – First & Last & Always
Die britischen Sisters Of Mercy haben einen ungewöhnlichen Weg beschritten: Während es im Rock-Geschäft die Regel ist, daß eine neue Band ihr Debüt-Album bereits nach der ersten Single veröffentlicht, warfen die Sisters fünf (!) Maxi-Singles auf den Markt, ehe sie nun ihren LP-Einstand geben.
Die Erwartungen des Hörers & Käufers sind nach den großartigen Maxis hoch und vorsichtig zugleich: Können die in schwarz gekleideten „Schwestern des Erbarmens“ mit ihren düsteren, psychedelischen Hardrock-Klängen ein ganzes Album füllen, ohne daß der Hörer um Gnade bitten muß? Ohne daß der Hörer vom monotonen Dröhn-Sound in den großen Schlaf versetzt wird?
Wer sie bereits bei ihren Kondiese Gruppe auch über eine längere Zeitspanne faszinieren kann! Die Sisters Of Mercy machen süchtig – hat man ersteinmal drei Songs empfangen, dann ist es egal, ob noch zwei oder 20 weitere kommen.
Bis auf „Walk Away“ (die vorletzte Maxi) sind alle Songs auf dem Album bisher unveröffentlicht. „Marian“. das Liebeslied des Sängers Andrew Eldritch für seine deutsche Freundin, verbindet Herz und Finsternis; Eldritch singt mit einer so tiefen Grabesstimme, daß Erinnerungen an IDIOT-Iggy Pop wachwerden. „Some Kind Of Stranger“ und „Possession“ bringen pure Joy Division-Ästhetik; tiefer Gesang und schleifende Gitarre bei der Ballade „Stranger“ – und ein atmosphärischer Baß, der die Melodie lenkt, bei „Possession“.
Ein Album, das man verschläft – oder mit Lust am Leben empfängt!
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