Roykey Wydh – Secret Message

Wenn Studiomusiker „ihr eigenes Ding“ aufziehen, dann klingt das viel zu oft. als wäre es fürs Mittagsmagazin zurechtgefummelt. Der lateinamerikanische Gitarrist mit dem unaussprechlichen Namen (für Scrabble-Spieler eine harte Nuß), seit langem in München ansässig, fällt in dieser Hinsicht positiv auf.

Es fehlt nicht an illustren Gästen bei seiner Produktion: Für den Rhythmus sorgen Curt Cress (er und Roykey spielten einst bei Snowball). Alphonse Mouzon und der von den Stones her vertraute Percussionist Jolly Kuniappu, der übrigens auch für das Repertoire und als Produzent mitverantwortlich war. Gelegentlich kommt Larry Coryell hinzu – und das Zusammenspiel der beiden Gitarristen ist besonders bei dem akustischen „Breath Of Gratitude“ den Aufwand wert: Dem Mahavishnu sei Dank, wenn McLaughlin mal wieder so etwas gelingt. Kunjappus sparsame „Indian percussion“ ist hier das liebevoll aufgesetzte Tüpfelchen (wie bei“.Reaching Out“ das unverkennbare Baß-Solo von Bunny Brunei).

Roykeys Latin-Background klingt bei zwei von acht Titeln angenehm durch. Aber er kann eben auch Plätschermusik für Langstrecken-Fahrer arrangieren – oder alles niederwalzenden Heavy-Rock. vom ersten Takt an auf Hochtouren. Ob pathetisch langgezogene Klagetöne oder frappierendes Sechzehntelstakkato – Roykey Wydh nutzt seine technische Souveränität