Nik Kershaw – The Riddle
Wetten, daß kein Werbefachmann dieser Welt Nik Kershaw dazu verpflichten wird, einen Werbespot im Radio zu singen? Der Zuhörer könnte sich nämlich 38 Sekunden danach nicht mehr erinnern, ob’s Mottenpulver oder der neue Mercedes war, der da besungen wurde…
So ähnlich verhält es sich mit Kershaws zweitem Album THE RIDDLE: Es zieht an einem vorüber, ohne daß irgendwelche Merk-Würdigkeiten haften bleiben. Harmlos wie pasteurisierter Kuhsaft.
Konnte der 26jährige Engländer mit seinem Debüt HUMAN RACING noch einen respektablen Einstand feiern, so hat der Mann aus Ipswich nun scheinbar mit der enormen Erwartungshaltung arg zu kämpfen. Ohne Druck gelangen ihm so zwingende Ohrwürmer wie „I Won’t Let The Sun Go Down On Me“, „Wouldn’t It Be Good“ oder „Human Racing“ – doch kaum lastet der Erfolg derselben schwer auf seinen schmächtigen Schultern, krampft sich der gute Mann ein.
Erwähnenswert: Das Gastspiel des Level 42 – Bassisten Mark King auf „Easy“, der Karussell-Refrain des Titelstückes und die Simplizität von „Wide Boy“, das an die Zeit erinnert, als Kershaw noch relativ locker Musik machte. Zu angestrengt klingen oft die Harmoniekonstruktionen – da noch einen Wechsel, dort noch einen schrägen Akkord…
Das Leben geht weiter, diese Scheibe aber unter. Dazu ein passendes Zitat aus „Roses“: „Make it plastic, make it pay, use it up and throw away. make another just the same, more or less..“ Eben.
THE RIDDLE ist eine Anhäufung netter Belanglosigkeiten, bestens geeignet als Soundtrack zum täglichen Abwasch oder Bügeln. Einzig die wahrlich ausgezeichnete Produktion rettet die: (4).
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