Kinks – Word Of Mouth
Von der einstmals stolzen britischen 60er-Jahre-Armada existieren heute noch gerade zwei Flaggschiffe, die die diversen Stürme und Stürmchen der inzwischen vergangenen zwei Jahrzehnte personell und stilistisch relativ unbeschadet überstanden haben. Genau wie Jagger & Co. gelingt es auch den Mannen um Ray Davies Jahr für Jahr, ihr Boot wieder richtig blank zu wienern (besser gesagt: alle anderthalb Jahre). Rost ist nicht in Sicht. „Standin‘ in the middle of nowhere, wonderin‘ how to begin. Lost between tomorrow and yesterday, between now and then. Now we re back where we started, here we go round again. Day after day I ‚II get up and I say, I better do it again.“ Nicht nur programmatischer Natur, verkörpert gerade „Do It Again“ in Text und musikalischer Verpakkung auf treffliche Weise das, wofür die Kinks (nicht erst seit) heute stehen: putzmunterer Rock, schnörkellos und griffig, grell im Sound (trotzdem ausgefeilt im Arrangement) und eingängig durch exquisite Hooklines. Über all dem intelligente, schlichte (nicht simple) Lyrics, in denen Ray Davies mit wenigen Worten mehr aussagt als manch anderer in großen Epen.
Dazwischen stehen Stücke in bester „Dedicated Follower…“-Manier und eine traurige, wunderschöne Ballade („Missing Person“). Auch Brüderchen Dave, der Mann mit der kernigen Solo-Gitarre, hat zwei Mal zum Schreibgriffel gelangt („Guilty“, „Living On A Thin Line“) mit überraschendem Ergebnis.
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