REO Speedwagon – Wheels Are Turnin
Die Räder rollen, fragt sich nur wohin? REO Speedwagon, 1967 von den beiden Studenten Neal Doughty und Alan Gratzer in Illinois gegründet, machen mit WHEELS ARE TURNIN‘ das LP-Dutzend voll.
Nach wie vor fabrizieren die Amerikaner eine gut verkäufliche Mischung aus Breitwand-Rock und Hochglanz-Pop. Ihre Melodien schwanken zwischen simplem Singalong und mediokrer Hookline-Seligkeit hin und her. Wenn die Nadel die Auslaufrille erreicht, weiß man schon nicht mehr, wie der erste Song geklungen hat.
Seit die glücklose, tourfreudige und kaum veränderte Formation 1980 mit dem Millionenseller HI-INFIDELITY Chart-Ruhm erlangte, perfektioniert sie konsequent die Kunst des Selbstplagiats. Doch, weiß Gott, so ein rundrum gelungenes Ohrenfutter wie einst will ihnen nicht gelingen. So eingängige Songs wie „Keep On Lovin‘ You“ oder „Take It On The Run“ sucht man vergebens.
Kevin Cronin. der neben Gitarrist Gary Richrath den Löwenanteil der Songs schreibt, wartet verzweifelt auf der Muse Kuß. Diesmal war es Pianist Neal, der mit dem balladesken „One Lonely Night“ in den Hit-Topf langte.
Ansonsten regiert der Durchschnitt. Mal sind es clever eingesetzte Back-up-Vocals, die gefallen können („Can’t Fight This Feelin“), mal eine Orgel-Farbe („I Do‘ Wanna Know“), mal ein Pop-Funk-Reggae-Zwitter, der ansatzweise nach 10cc klingt. Meist aber kämpft der geneigte Hörer gegen das aufkommende Gähnen an.
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