Julian Lennon – Valotte
Weil das mit den „großen Fußstapfen des berühmten Vaters“ sicher noch hundertmal geschrieben werden wird (und im letzten Heft bereits ein ausführlicher Artikel über Julian sowie die Entstehungsgeschichte dieser Platte zu lesen war), beschränke ich mich hier auf die Musik.
Doch selbst wenn dies ein Blind Date wäre, bei dem man nicht mehr Informationen hat, als daß es sich um das Debüt-Album eines 21 jährigen Engländers handelt, würde einem die frappante stimmliche Ähnlichkeit zu einem gewissen Ex-Beatle sofort ins Auge/Ohr springen.
Darüber hinaus müßte man konstatieren, daß es sich um eine rundum solide Produktion handelt, mit gefälligen, wenn auch noch nicht allzu profilierten Songs eines durchaus talentierten Musikers und Komponisten.
Die meisten Stücke sind ruhig und getragen; es findet sich kaum Stoff zum Tanzen. Die Stärke des Albums liegt in den guten Arrangements mit effektvoll eingesetztem Klavier und einer exzellenten Gitarre; im Background wechseln trockene Bläser mit schmachtenden Mädchenchören.
Hart am Kitsch vorbei säuselt sich die Soft-Ballade „Space“, vor allem durch den Einsatz schwebender Synthi-Geigen. Viel besser dagegen „O. K. For You“ – die Stimme ist aggressiver, das Schlagzeug setzt Akzente, eine gute Trompeten-Einlage – ein Rocksong mit Biß.
Auf „Too Late For Goodbyes“ baut Julian auf einer Reggae-Basis eine gelungene, ein klein wenig vertrackte Melodie auf; das wohl beste Stück der Platte. Interessant auch die Oktavsprünge beim Gesang. Etwas schüchtern zwar noch, aber immerhin…
Die Texte? Weder besonders peinlich, noch sonderlich mitreißend: guter Durchschnitt.
Ach ja, eine Einschränkung zum oben Gesagten über die Tanzbarkeit: Zu „On The Phone“ geht ein klassischer Schmuse-Schwof ganz vortrefflich. Insgesamt eine knappe: (4)
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