Cabaret Voltaire – Micro-phonies
Die maskierten Programmierer der Elektronik-Bank schlagen wieder zu: hart, pumpend, rhythmisch, wie immer! Stephen Mallinder (Stimme & Baß) und Richard H. Kirk (Gitarre & Elektronik) knüpfen mit MICRO-PHONIES direkt und ohne musikalische Umschweife an das Erfolgsrezept des LP-Vorgängers THE CRACKDOWN an, indem sie sich teilweise selbst zitieren (wie bei „Sensoria“, das den Disc-Metall-Rausch von „Just Fascination“ wiederholt) oder aber die monoton pulsierenden Hypno-Rhythmen (auf dem Studio-Band) mit anderen Geschwindigkeiten laufen lassen. Das Selbstzitieren ist dann legitim, wenn – wie bei Cabaret Voltaire – das OriginaJ so bohrend fasziniert, daß sich daraus viele kleine, subtile Variationen ableiten lassen.
Im Gegensatz zu Heaven 17 haben sich Cabaret Voltaire nie darum bemüht, eine politisch orientierte Aussage zu formulieren. So können sich die Voltaires ekstatisch in ihrem Hitze-Pilz wälzen, ohne auf textliche Ambitionen (oder Verständlichkeit, wie bei Heaven 17) Rücksicht nehmen zu müssen.
Wörter werden bei Cab Voltaire als Mantra benutzt, man spielt mit ihnen herum und bindet sie in die fließenden Rhythmusschleifen ein. Es gibt viel Dub-artige Passagen, ein Funk-Soul-Tribut mit dem Titel „James Brown“, ein schönes, melodiöses Popstück („Blue Heat“) und ansonsten viel heiße Dschungel-Atmosphäre. Der Tanzbein-Hammer schwingt unerbittlich. Wie immer.
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