Level 42 – True Colours
Ihre Musik ließ sich noch nie genau lokalisieren und kategorisieren. Mit dem Etikett Jazzfunk sind Level 42 groß geworden, obwohl stets noch viel mehr drinsteckte. Poppige Melodien waren auf jedem Album dazwischen, auch experimentelle Passagen, die jenen Leuten, die in der Diskothek nur mal „Love Games“ oder „Are You Hearing What I Hear“ gehört hatten, kräftig die Birne durchbliesen.
TRUE COLOURS hat nun einen stärkeren Rock-Approach, wie Mark King es nennt. Die bisher dünnen Gitarren-Linien stechen oft heraus, das Schlagzeug kommt vehementer und klarer. „The Chant Has Begun“ und „Kowyate“ fordern von Phil Gould ausdauernden Wirbel auf den Toms. Gewaltig und orchestral angelegt mit entlarvenden Bläser-Spritzen, ist „A Floating Life“.
Zu all dem rupft Mark King hastig auf seinem Baß und steuert Mike Lindup schüchtern Keyboard-Kolorierung bei. Umgesetzt hat dies Ken Scott, der Ingenieur sämtlicher Beatles-Alben war und Bowie, Supertramp, Stanley Clarke u. a. produzierte.
Mit Leichtigkeit haben Level 42 diesen Schritt vollzogen, als wenn es nur diesen Weg gegeben hätte. Sie haben sich einen neuen Bereich erschlossen, der zu ihnen paßt und der ihnen noch vielfältige Möglichkeiten bietet. Niemand muß auf bekannte Stärken wie die ausgefeilten, oft vielschichtigen Gesangsparts verzichten. Level 42 auf dem bisherigen Höhepunkt.
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