Torch Song – Whis thing

Ein neues Licht (oder besser, eine neue Fackel) am inzwischen recht dunklen Horizont der Elektro-Dance-Popmusik? Licht ja, aber nicht ganz neu, schließlich stattete die erste Torch Song-Single „Prepare To Energize“ (neu abgemischter), Eröffnungstitel der B-Seite, bereits den Billboard-Dance-Charts einen erfolgreichen Besuch ab; außerdem arbeitet das aus London kommende Trio schon seit 1981 zusammen.

Daß Sängerin Laurie Mayer, der überraschende Qualitäten offenbarende Multi-Instrumentalist William Orbit und der für Sax und Klarinette (& Management) zuständige Grant Gilbert seit geraumer Zeit über ein eigenes 24-Spur-Studio verfügen, spürt man zu jeder Sekunde ihres Debütalbums. Allerorten, sprich in neun Stücken, finden sich elektronische, vokale und instrumentale Finessen und Klangfarben, ausgetüftelte Kleinigkeiten, die den trockenen, kühlen Sound der Computer-Drums doch erheblich auffüllen und erwärmen.

Zur Kurzweil bei den ersten Kopfhörer-Durchgängen trägt auch Laurie Mayers Gesang bei, deren helle, engelhafte Stimme für eine stets angenehme (oft melancholische) Atmosphäre sorgt.

Hätten die Drei ihren Ideenreichtum auch noch Songmäßig richtig umgesetzt und nicht nur in eine durchaus gelungene Coverversion von Bobbie Gentrys „Ode To Billy Joe“ und einige ins Ohr gehende Refrains („Don’t Look Now“, „Telepathy“, „Sweet Thing“), wäre ihnen eine höhere Wertung nicht zu nehmen gewesen. So gab der Debüt-Bonus letzten Endes den knappen Ausschlag.