Nick Cave :: From Her To Eternity
Nick Cave, ehemaliger Sänger der australischen Kult-Band The Birthday Party, mit seinem ersten Solo-Projekt; The Bad Seeds nennt sich seine neue Begleitband – und dabei sind Ex-Birthday Party-Drummer Mick Harvey, Ex-Magazine-Bassist Barry Adamson, Blixa Bargeld (Einstürzende Neubauten). Cave-Freundin Anita Lane am Piano und Newcomer Hugo Race an der Gitarre.
Noch zu Birthday Party-Zeiten hatte Nick Cave gemeint, seine Platte werde sehr langsam, sehr schleppend und sehr traurig sein müssen. Seite 1 beginnt mit Leonard Cohens „Avalanche“ – die Ankündigung erfüllt sich: Cohens hervorragender Text ist Cave wie auf den Leib geschrieben, die Band kontrolliert das Geschehen mit Zurückhaltung und anschwellenden Ausbrüchen.
Verzehrende Appartment-Liebe bringt der Titelsong: nervös-pochender Baß und herrliches Pianoder musikalische Höhepunkt der LP.
Nick Cave schreibt besessene Texte, ein Lyriker zwischen Genialität und Abgedroschenheit, doch mindestens so faszinierend wie Jim Morrison oder Patti Smith zu ihrer Zeit.
Seite 2: die Aufnahmen ein halbes Jahr älter, der Sound roher. Eine LP, die in diese stromliniengeformte Zeit kaum noch paßt und wohl kaum ein kommerzieller Erfolg werden wird, lebt sie doch in keiner Weise von vordergründiger Brillianz.
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