Hard rock/Heavy metal
The Metallians take command… und Woche für Woche sind es neue, meist unschuldige Gesichter, die sich mit Haut und Haaren der Heavy Music verschreiben. So etwa Darxon (Wishbone Rec. WBLP 2), ein junges Quartett aus Deutschlands Hard ’n‘ Heavy-Hochburg, dem Ruhrpott, die ihren schlichten, einfach gehaltenen Hardrock an die lange Leine der Tradition legen. Hier und da wird ein wenig Boogie-Fever à la Z.Z.Top verbreitet, wobei Sänger de Matteis und Gitarrist Szarf die Standards mit kleinen, originellen Einfällen anreichern. Nur das etwas hölzerne Schlagzeug stört diese Low Budget-Produktion noch. (3)
Ebenfalls aus dem Westen dieser Republik kommen Steeler mit ihrem Debüt-Album (Earthshaker ES 4001) – und das gleich mit einer Intensität, daß selbst der letzte Laie staunen muß. Neben der profunden Gitarrenarbeit der Herren Pell und Eder und ihren kristallinen Soli ist besonders die Sicherheit in Tempo und rhythmischer Geschlossenheit zu erwähnen. Ein Auftakt, der deutlich aus der breiten Masse herausragt. (4)
Eine mittlere Enttäuschung ist dagegen die Longplay-Premiere der Engländer Cloven Hoof (Roadrunner RR 9857/SPV; Wishbone; Groovers paradise). Es mutet einfach pubertär an, wenn die vier glauben, mit mystisch drapierten Texten auffallen zu müssen. Falls solche Patzer nicht zumindest durch musikalische Eigenständigkeit aufgewogen werden – und sie werden es nur zu einem geringen Teil -, sind alle Hardrock-Mühen vergebens. (2)
Trotz der fotogenen Panther auf dem Backcover ihrer neuen LP WHERE ANGELS FEAR TO TRE-AD (Columbia BFC 38937/IMS) sind Australiens himmlische Söhne Heaven recht zahme, um nicht zu sagen zahnlose Burschen, die nur schlaffes Mittelmaß erreichen. Selbst ihr Versuch, dem Supremes-Klassiker „Love Child“ einen neuen Anstrich zu verleihen, ist lediglich zweite Wahl und schlechtes Covern. Sorry, guys. (2)
Rock ’n‘ Roll ist here to stay, behaupten Bullet indirekt auf ihrer aktuellen LP NO MERCY (Arista AL 8-8201/Ariola-Import). Sie haben recht, wenn sie sich in „I Sold My Soul To Rock’n‘ Roll“, ihrer ausgekoppelten Single, an die eigentlichen Anfänge erinnern. Doch das allein genügt nicht. Ihr geschmeidiger Stil, den Dieter „Headmaster“ Dierks so vortrefflich in Szene setzt, braucht noch etliche Kanten, um beim Hörer wirklich anzuecken. (3)
Kanadas Gitarren-Armada war/ ist reich an hoffnungsvollen Talenten. Ein Axeman namens Gus und sein CONVICTED (Nemperor Rec NJZ 36 502/IMS) betiteltes Album, das bereits 1980 veröffentlicht und jetzt wieder in den Handel gebracht wurde, ist nur einer von vielen. Sein abgeklärt schnoddriges Spiel klingt über weite Strecken wie eine Hommage an seine Vorbilder Walter Rossi und Billy Workman. (4)
Auf Japans Hardrock-Virtuosen Loudness ist immer Verlaß. Auch ihr neuestes Werk DISILLUSION (RR 9855/SPV; Wishbone; Groovers) enthält wieder alles, wonach sich jeder Metall-Freak sehnt: extravagante Intros mit Klassik-Touch, atemberaubende Flirts zwischen Gitarre und Drums und ein stetiges Wechselbad von Hard zu Heavy und zurück. Loudness sind eine Klasse für sich und dürften schon bald ganz oben stehen. (5)
Der Altmeister des amerikanischen Hardrocks persönlich, Pat Travers, hat sich nach langen Querelen und seinem letzten Ausrutscher wieder gut erholt. HOT SHOT (Polydor 821 064-1/IMS) ist, wenn auch um einiges kommerzieller als sonst, doch der Beweis, daß er das Rocken nicht verlernt hat. (3)
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