Elkie Brooks – Minutes

Mit Wehmut denke ich an die guten, alten Vinegar Joe-Zeiten zurück. Bis Mitte der Siebziger sang da ein hochkarätiges Pärchen zu Rhythm & Blues, Rock ’n‘ Roll und Soulverwandtem: Robert Palmer (mittlerweile unter karibischer Sonne etwas müde geworden) und Elkie Brooks. Gerade Elks Stimme, kratzig und exzessiv, und ihr Bühnen-Act im hochgeschlitzten Kleid, sexy und wild, sorgten für Aufmerksamkeit. Die Antwort der Weißen auf Tina Turner.

Daß sich die Brooks mehr und mehr von diesem Image löste, machten ihre – nach der Bandauflösung veröffentlichten – Soloalben ein ums andere Mal deutlich. Doch da blieb, so angepaßt und müde das Repertoire mitunter klang, noch die Faszination der Stimme.

Doch dieser Bonus ist nun spätestens mit MINUTES auch dahin. Glattgebügeltes Material verlangt wohl zwangsläufig auch nach einer glattgebügelten Stimme. Wenn’s da noch rockt („I’ve Been In Love Before“) dann höchstens pseudo. Und die Balladen sind meist mit Strings verkitscht. Das ist bestenfalls Musik für die Peter-Alexander-Show. So schwer es mir fällt, das zu schreiben.