Siouxsie And The Banshees

Hyaena

HYAENA: das sind sommerliche Freudenfeste in türkischen Gewässern. Siouxsie (Stimme). Budgie (Schlagzeug). Steve Severin (Baß) und Robert Smith (der Cure-Gitarrist) sind in den mittelalterlichen Märchenwald gezogen, wo sie seltsame Pfeifenspiele und indianische Trommeltänze zu mitternächtlichen Sternstunden hören, kopieren, spielen. Orientalische Karawanenklänge und spanische Castagnetten zu fröhlicher Wirr-Warr-Exotik bestimmen Bild und Ton. Dieses Album ist für Siouxsie, was WAITING FOR THE SUN für die Doors war.

Sanfte, elektrische Rock- und Folk-Klangstrukturen winden sich auf einem pumpenden Rhythmus-Hügel. Schweifende Bazar-Geiger spielen freundlich auf. „Counting seconds betöre we turn to ash“ singt Siouxsie im Siebenminuten-Opus „Blow The House Down“: sie sitzt in der Badewanne und träumt vom Gewitter, das Haus und Wasser hinwegspülen könnte. Und alles endet fröhlich!

„Take Me Back“ ist ein jazziges Percussions-Stück, „Belladonna“ eine schnelle Balladen-Welle. „Pointing Bone“ heißt der Psycho-Rocker, der trotzdem federleicht schwimmt. „Bring Me The Head Of The Preacher Man“ ist Suzies lokkere Reminiszenz an den Peckinpah-Film „Bring mir den Kopf von Alfredo Garcia“, mexikanische Gitarren dominieren. „Swimming Horses“ ist das „Caterpillar“ (The Cure) der Banshees, „Dazzle“ wippt mit orchestraler Gymnastik und treibenden Drums.

HYAENA ist das bisher leichteste/folkigste Album der Banshees: es steht dem Cure-Album THE TOP so unverschämt nah.