Saxon – Crusader

Der Adler fliegt wieder! Diesmal in Richtung Morgenland. Das Crusader-Epos von Biff & Co. – Säbelrasseln, Schlachtengetümmel und Pferde-Gewieher inklusive – ist eine Metalloper mit Sarazenen-Spuk und Kreuzfahrer-Romantik – gar nicht mal schlecht gemacht.

Geschmiedet zwar aus den üblichen HM-Zutaten wie Dampfhammer-Beat. Adrenalin-Gitarren. Sänger-Geschrei und viel weißem Rauschen bei aufgedrehtem Volume-Regler – können Saxon auf ihrem siebten Album mit einigen Überraschungen aufwarten. Schon seit einiger Zeit versuchen die (mit neuem Drummer arbeitenden) Saxons aus dem Pferch der HM-Limilierungen auszubrechen und siehe da: Die Metalliker, nicht zu Unrecht als Englands Hard n Heavy-Hoffnung gehandelt, können wirklich mehr als gelungene Intros produzieren.

Gelungen z. B. das Titelstück mit dem Led Zep entlehnten Akustik-Intro, den clever eingesetzten Drum-Rolls und einem verschleppten Beat. Ähnlich wie hier gelingt den Jungs die seltene Mischung zwischen gehörigem Rumms. ökonomischer Inszenierung und ambitionierten Soli. Auf der Strecke bleiben die Texte, schwankend zwisehen billigem Chauvinismus. Sci-Fi-Krampf und – zum tausendsten Male – Tournee-Geschichten.

Sei es. daß die Sonne Kaliforniens, unter der das neue Opus entstand, gut getan hat: sei es, daß Produzent Kevin Beamish die wüsten und live oft quälenden Energien in geordnete Bahnen zu lenken wußte – jedenfalls kommt CRUSA-DER, um s salopp zu sagen, einfach gut rüber.