Manfred Maurenbrecher – Feueralarm

Maurenbrecher schreibt Lieder. Und er ist ein Macher. Daß mir dennoch die Verbindung dieser beiden Vokabeln nicht automatisch in die Maschine geht, mag daran liegen, daß sich Maurenbrecher wohltuend vom Klischee des klassischen Liedermachers deutscher Prägung abhebt.

Maurenbrecher ist ein (Nach-) Denker. Vielleicht auch ein Dichter. Doch setzt er uns keine geistigen Blähungen vor, sondern geistvollironische Sticheleien. Er ist nicht der Hyper-Intellektuelle mit abgeschlossenem Magisterstudium (ist nicht auf Dich gemünzt, Heinz-Rudolf!), der die Weisheit mit Löffeln gefressen hat und im Besitz der Wahrheit ist. Er ist nicht unantastbar, eher angreifbar in seinen (verbalen) Attacken, der „Mann am Klavier, der trotzig und traumatisch seine Songs singt“ (Mitteregger). Maurenbrecher ist Mensch. Und menschlich sollte man sich ihm nähern. Und ihm den Gefallen tun, ihn nicht als Randy Newman aus Berlin zu apostrophieren. Das mag schmeicheln, unterschlägt aber seine Persönlichkeit. Die haben die Spliffer Mitteregger, Heil und Potschka mit dieser unprätentiösen, beinah unperfekt perfekt klingenden Produktion dezent, aber merkbar unterstrichen und herausgehoben.