The Mary Jane Girls – Mary Jane Girls
Die vier Mary Jane Girls (Jojo, Cheri, Candi und Maxi) sind für Rick James in etwa das, was die überschätzten Playgirls von Vanity 6 für Prince sind. Allein die ersten drei Titel dieses Albums – „Candy Man“, „Boys“ und „Prove It“ – sollten imstande sein, sie ähnlich weit nach oben zu katapultieren. Ich kenne im Moment kaum eine Soul-Disco, in der man an „Candy Man“ (oder an New Editions „Candy Girl“) vorbeikommt.
Stellt Euch die Mitt-60er-Supremes vor, eingeschweißt in symmetrische Synthesizer-Läufe und ein straff durchschlagendes Baß/Drum-Korsett – und Ihr seid bei dem Sound angelangt, den Rick James für seine Backup-Sängerinnen zusammengemischt hat. Er hat es übrigens fast alleine getan und bedient sogar die meisten Instrumente selbst; patenter und phantasievoller klingt er nicht mal bei seinen eigenen Platten Was mich vom ersten Augenblick an auf die Seite der Vier gebracht hat, ist ihre schneidige und spöttische Art, sofort zur Sache zu kommen: „… I need something I can hold on to/I need something I can really trust/something I can put in the bank/ something little more than lust .
Die Schwestern stehen fest auf dem Boden der Tatsachen und unterscheiden sich in nichts von dem abgebrühten Mr James, der wie kein zweiter versteht, einen gesunden Menschenverstand und ein gesundes Bankkonto in die richtige Relation zu bringen.
Mary Jane übrigens ist ein anderes Wort für Joint; Rick James zweiter US-Hit hieß bezeichnenderweise so. Ein prächtiger Einstand!
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