DÖF – Tauchen – Prokopetz
DÖF ist keine der üblichen Rockmusik-Platten Es ist eine der erfrischendsten und witzigsten Mischungen aus Kabarett, Parodie, Satire, Pop und Rock, die man sich vorstellen kann.
Aber alles der Reihe nach. Als die deutschen IDEAListen im letzten Jahr in Wien weilten, um dort ihr Album BI NUU aufzunehmen, lernte Annette Humpe die beiden österreichischen Musik-Kabarettisten Manfred Tauchen und Joesi Prokopetz kennen, ihres Zeichens Co-Produzenten von Wolfgang Ambros‘ DER WATZMANN RUFT.
Dieses deutsch-österreichische Treffen blieb nicht folgenlos: Man beschloß, gemeinsam etwas zu machen – und das Resultat ist DEUTSCH-ÖSTERREICHISCHES -FEINGEFÜHL, produziert von Annette Humpe, die auch die Keyboards spielt und auf einigen Stücken als Sängerin zu hören ist, ebenso wie ihre Schwester Inga und Romy Haag Eigentlich müßte das Ganze ja „deutsch-österreichischer Hintersinn“ heißen, denn es ist ein intelligentes und gut arrangiertes Kleinkunstbühnen-Programm.
Das beginnt gleich mit einer der besten Hans-Moser-Parodien, die man je zu hören bekam und die in mehreren Folgen über die ganze Platte verteilt ist. Bei der Geschichte über „Trude, die Teufelstaube“ wird man an den schwarzen Humor des frühen Georg Kreisler erinnert. Ein weiterer Textbeitrag nimmt sich bissig das Duckmäusertum am Arbeitsplatz vor.
Und die Musik‘ Stark hitverdächtig ist auf alle Fälle das Sciencefiction-Märchen von „Codo“, der durchs Weltall düst und der Erde die Liebe bringt.
Einen einheitlichen Musik-Stil gibt es nicht. Man holt sich von überall Anleihen und mixt daraus Parodien, vom Blues über Michel Polnareffs „Love Me“ bis zum Stil Wiener Liedermacher. Originell der Einsatz des Männerchors bei „Deutsches Mädel“, das die Schwierigkeiten deutschösterreichischer Liebesbeziehungen karikiert und so ganz nebenbei noch Captain Sensibles „Wot“ durch den Kakao zieht: „I sag servus, sie sagt: Tschüß.“ Alles in allem eine der ungewöhnlichsten Plattenneuerscheinungen, die sich einer Bewertung nach Punkten entzieht.
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