Eloy – Performance

Eloy aus Hannover sind ein Phänomen. Sie machen einfach immer weiter, türmen ihren bombastischen Keyboard-Kitsch auf, knallen ein paar Schwermetall-Trümmer dazwischen, singen mit flachen Stimmen aufgeblasene Texte, das gleiche Lied seit mehr als zehn Jahren.

Handwerklich werden Eloy ständig besser, auch die Produktions-Qualität ist ausgezeichnet (digital mastenng), aber eine echte Beziehung zur Rockmusik kann ich bei ihnen immer noch nicht entdecken. Sie erzeugen Effekte, richten sich vor allem und nach wie voi nach den Pink Floyd-Sounds (z. B. „In Disguise“ und „Heartbeat“). orientieren sich auch an Manfred Manns Earthband (z B. „Surrender“ und „Fools“), und sie halten ihre oberflächliche Art der Klangerzeugung für Kunst. In jedem Ton aus einer von Jimi Hendrix gespielten Gitarre steckt mehr Leben, mehr Auseinandersetzung mit der Realität als in einer ganzen Eloy-LP.

Die Hannoveraner sind bestimmt nette Leute und sie geben ihr Bestes (ich mein‘ das nicht ironisch). Aber wofür brauchen wir brave Musik-Beamte, für die Spannung, Kreativität und Leidenschaft Fremdwörter sind.