Piper – Ohne Sprechen

Singende Schauspieler gibt’s mittlerweile zuhauf; aus der Masse bewiesen in den letzten Jahren aber nur wenige, daß sie auf anderen Bühnen Stimme und Stil besaßen: Westernhagen, Grönemeyer. Morak sind Namen, die sich inzwischen auch auf Rockbühnen durchgesetzt haben.

Tommi Piper hat vor Jahren schon mal eine Platte gemacht, die aber keiner gehört hat, jetzt taucht der „Little Joe“-Synchronsprecher und Schauspieler wieder auf. „Ohne Sprechen“, so der Titel seiner Platte, haut das aber nicht so ganz hin, denn mit Singen hat das, was Piper auf dieser Platte inszeniert, nur wenig zu tun.

Trotzdem schafft er immer wieder interessante Stimmungen, spielt in den Songs die verschiedensten Charaktere versetzt sich und den Hörer ins Unterwelt- und Berliner Hinterhofmilieu, in Frankfurter Dopekneipen und Hehlerbunker.

Gegenüber der reifen textlichen Leistung steht das musikalische Gerüst klappernd im Hintergrund. Ein unausgegorenes Gemisch aus Neue-Welle-Dramatik und Falco-Rap schafft es kaum, die Alltagslyrik musikalisch zu vertiefen.