Dio – Holy Diver
Unmittelbar nach seiner Trennung von Black Sabbath hat Ronnie bereits sein eigenes Projekt unter Dach und Fach. Für seine Band, die er schlicht auf den Namen „Dio“ taufte, konnte der in Portsmouth geborene und in New York aufgewachsene Sänger neben dem letzten Sabbath-Drummer Vinny Appice seinen früheren Rainbow-Kollegen Jimmy Bain (bs) gewinnen. Als Gitarrist wurde der erst 21 jährige Vivian Campbell verpflichtet (siehe dazu auch Rubrik „Namen“ in diesem Heft).
Innerhalb von nur zwei Wochen entstand in Los Angeles Dios Debüt, das zu den Meisterwerken des „Black Magic Rock“ gezählt werden muß. Dem Hörer werden neun Stücke mit 40 Minuten Spieldauer geboten, von denen nicht einer als „Füller“ erscheint. Während der Opener „Stand Up And Shout“ auch Heavy-Metal-Freaks vom Stuhl reißen dürfte, werden insbesondere Fans der Rainbow-RISING-LP in magisch-düsteren Hard-Rock-Nummern wie „Shame On The Night“ und „Straight Through The Heart“ aufgehen.
Dios einmalige Art der Erzählung fantasievoller Geschichten und der darauf präzise abgestimmte Einsatz seiner Stimme können sich voll entfalten. Das breitgefächerte Vokal-Spektrum reicht von zerbrechlich anmutenden Passagen (Intro zu „Don’t Talk To Strangers“)bishin zu aggressiv-harten Intonation mit Weltuntergangs-Charakter („Invisible“).
HOLY DIVER ist zuweilen sogar ein fröhlich anmutendes Album, denkt man an melodische Refrains wie von „Caught In The Middle“.
Der ausgefeilte Sound dieser LP geht übrigens ebenfalls auf das Konto Ronnie James‘, der für die Produktion verantwortlich zeichnet. Es muß schon etwas Außergewöhnliches passieren, sollte HOLY DIVER nicht in ihrem Genre die Platte des Jahres bleiben.
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