Greg Kihn Band – Kihnspiracy
Vor fünf Jahren wurde Greg Kihn noch als „Amerikas neue Rocksensation“ angekündigt. Bis heute hat der kalifornische Smartie insgesamt acht LPs eingespielt; doch die „Rocksensation“ währte nur einen kurzen Sommer. Mit seinem Pop-Hit „Valerie“ enterte Kihn 1981 die US-Charts. Danach war wieder großes Schweigen im kalifornischen Walde.
Das neue Album KIHNSPIRACY dürfte ihm aber wohl das ersehnte Comeback bescheren. In den USA jedenfalls fuhrt die Single-Auskopplung „Jeopardy“ zur Zeit die Disco-Charts an. Die gesamte LP aber zählt nicht unbedingt zu seinen stärksten. Hinlänglich bekannte Pop-Ware in alter Kihnscher Tradition Marke „längst gehört und abgehakt“. Vergleicht man die neuen Songs mit alten Kihn-Standards wie „Madison Avenue“, „Any Other Woman“. „Love’s Made A Fool Of Me“ oder „The Breakup Song“ von 1981, so gelingt dem 31jähngen Sänger aus Baltimoore/USA heute nur noch mäßige Hausmannskost. Ohne Pfiff und Pep, ohne zündende Impulse, dampfende Melodien und krachende Riffs. Angenehm und schön, aber völlig mittelmäßig.
Selbst der neue Mann an der Gitarre, Greg Douglas, ein alter Hase, der zuletzt für Steve Miller und Terry & The Pirates in die Saiten griff, bringt keinen frischen Schwung in den Laden. Douglas stieg für den langjährigen Kihn-Begleiter Dave Carpenter ein, der zumindest noch das ein oder andere schräge Riff zwischen die Kihnschen Soft-Klänge rotzte.
Handwerker Greg Douglas zügelt sich im Vergleich zu früheren Taten in seiner neuen Umgebung mächtig Zwar spielt er in Songs wie „Jeopardy“. „Fascination“, „I Fall To Pieces“ und „How Long“ gefällige Melodie-Läufe, doch rettet das KIHNSPIRACY keinesfalls. Von Kihnscher Inspiration hab‘ ich auf diesem Werk wenig gespürt.
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