ZZ Top :: Eliminator

Natürlich rollt er wieder mit Volldampf, der texanische Rock-Drei-Takter. Zwei Jahre sind seit EL LOCO verstrichen, und Billy Gibbons, Dusty Hill und Frank Beard haben wieder mächtig aufgetankt. Rock und Boogie – mit spezifischen ZZ Top-Elementen durchtränkt, explosiv, grantig und unbändig-powervoll. Gitarre auf Maximum-Volume, der Baß mit voller Schubkraft und Frank Beards Schlagzeug im Dauerbeschuß. Nicht unbedingt vor Innovationen strotzend, aber saftig und kraftvoll.

Der Eingangs-Feger macht die ZZ Top-Stoßrichtung unmißverständlich klar: volle Kraft voraus. Rock und Boogie, die das motorische Nerven-Zentrum aufwühlen. Keine filigranen Griffe wie etwa auf EL LOCO oder TEJAS, sondern gezielte Handwerks-Arbeit.

„Got Me linder Pressure“ und „Sharp Dressed Man“ kommen kompromißlos, ohne aber ms Lager der kopflosen Dilettanten-Hymnen abzugleiten. ZZ Top halten ihren Stil gerade beim Blues: „I Need You Tonight“. Billy Gibbons wühlt und zerrt an seinen Lebens-Saiten – die Gitarre wimmert, dazu marschiert ein gerader, wuchtiger Beat.

Nach dieser Verschnaufpause dann wieder „volle Kanne“. „I Got The Six“, rauh, kantig, rotzend. Wo hingegen Frank Beard und Dusty Hill bei „Legs“ in einen verdächtigen Disco-Beat abschmieren, über den Langbart Gibbons quängelnde Riffs greift.

Zunächst befremdlich, aber nicht übel, der Funk-Baß und Synthie (!) in „Thug“. Weitaus origineller und ursprünglicher jedoch das getragene „TV Dinners“ und der bellende „Dirty Dog“. Linientreu für die drei Texaner auch „If I Could Only Flag Her Down“. Der absolute Knüller geht jedoch mit der Schlußnummer „Bad Girl“ ab. Wehe, wenn sie losgelassen!