John McLaughlin – Music Spoken Here
DasCover zeigt John McLaughlin als asketischen Tüftler beim Versuch, einen Vierkant in ein rundes Loch zu setzen. Auch musikalisch hat er sich viel vorgenommen. Interessante Konstruktionen, in gefährlichem Maße von Gegensätzen lebend.
Auf Seite eins funktioniert das prächtig. „Aspan“: Rasende Stakkato-Linien der akustischen Gitarre werden von schwebenden KeyboardSounds in ein lockeres 6/8-Mäntelchen gehüllt. Gleich zwei französische Unbekannte an Klavieren und Synthesizern – wen woll man da für welches Solo loben‘ Der „Blues for L. W.“ (Lenny White?) beginnt zerrissen, mit freien Rhythmen, und endet im Hammondgetnebenen Swing. Ansonsten auf der „Zuckerseite“ noch ein wunderbares, leider kurz geratenes Geplänkel, dem Jean Paul Celeas Akustikbaß ebensogut bekommt, wie dem funkmäßig tanzbaren, überladenen „Honky Tonk Heaven“ Reichliche 12 Minuten des schwächeren zweiten Durchgangs beanspruchen Spanierismen (LP-Untertitel: „Hablamos Musica“), die außer „David“ auch noch die „Negative Ions“ prägen. Auffallend sind gelungene Keith-Jarrett-Anklänge des akustisch zarten Duos „Brise de Coeur“, andererseits die mangelnde Überzeugungskraft einer Neuversion der genialen Gismonti-Komposition „Loro“; an das originale Unisono von Flöte und Egbertos Klavierstimme kommt diese Cover-Unternehmung einfach nicht ran. Bei der bewiesenen Ideenfülle hätten John McLaughlin and the Players“ das nicht nötig gehabt.
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