Eric Clapton :: Money and Cigarettes
Fast hätte „Slowhand“ Clapton vor zwei Jahren auf einer US-Tour frühzeitig ins Gras gebissen. Nicht ein wütender Fan, sondern ein aufgebrochenes Magengeschwür holte den Gitarrero von den Beinen. Zum Glück hat sich der heute 37jährige wieder berappelt und nach seiner schwachen 81er LP ANOTHER TICKET jetzt eine seiner besten Studio-LPs der letzten Jahre produziert. Konnte das 81er Werk nicht so recht an die griffige Live-Konserve aus Japan (JUST ONE NIGHT) anknüpfen, so greift Clapton auf MONEY AND CIGARETTES wieder in die vollen. Da hantieren keine schlaffen Pudding-Finger, da sabotiert kein versteckter Bremser – anno ’83 geht anständig die Post ab. Auch kein Wunder, wenn man sich die Garde der Mitspieler anschaut: Ry Cooder (g), Albert Lee (g), Roger Hawkins (dr) und Donald „Duck“ Dünn (bs). Angeblich sollen der eine und andere Herr im April an Claptons Seite stehen, wenn’s für just sorne wghts auf deutsche Bühnen geht.
Abwarten und vorerst lieber der Platte lauschen. Zur Einstimmung spielen Clapton & Co. „Everybody Oughta Make A Change“. Eine pumpende Rocknummer mit schlürfenden Shde-Klängen – geschrieben von Sleepy John Estes, der schon auf ANOTHER TICKET den Song „Floating Bndge‘ verbuchen konnte. Ry Cooder, alter Estes-Experte, soll dazu geraten haben. Dann zwei Clapton-Onginale: „The Shape You’re In“ – elektrisch-akustische Leicht-Riffs über fliegenden Jogging-Rhythmen und „Ain’t Going Down“ – tempomäßig und von der Melodie eine speedige Version von „All Along The Watchtower“. „I’ve Got A Rock ’n‘ Roll Heart“ und „Man Overboard“ sind gefühlstriefendes Liebesgeflüster von der Adresse 462 OCEAN BOU-LEVARD.
Seite 2 läßt zunächst den sanften Blues-Streichler aus der Rille. „Pretty Girl“ schlüpft als melodischer Weichspüler ins Ohr. „Man In Love“ rutscht etwas druckvoller hinterher. „Crosscut Saw“ ist typischer Rock-Reggae ä la Clapton. Bei „Slow Down Linda“ fallen wieder die Zügel. „Fasthand“ Clapton geht hier zur Sache. Als Abschluß schließlich „Crazy Country Hop“ von Johnny Otis. Eine Rock-’n‘-Roll-Nummer, durch die Clapton angeblich den legendären J.O. mittels eines Telefongespräches kennenlernte, als er den exakten Song-Text in Erfahrung bnngen wollte. Während Johnny Ons ihm den Song über Draht vorspielte, sollen die Jungs im Studio angeblich parallel dazu bereits die Instrumental-Parts eingespielt haben.
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