Michael Smith – Mi Cyaan Believe It
Michael Smith ist Poet, Dub Poet, wie es in Jamaica heute heißt, er stammt aus Jones Town und seine meistgebrauchte (W)Endung ist ein gedehntes, guttural gerolltes ‚Lord‘, also „Lawwwwwwd!!!‘ Dub-Poetry kommt momentan wie aus dem Untergrund – MI CYAAN BELIEVE IT ist Smith’s erstes Lebenszeichen seit 78. Damals veröffentlichte er zwei der hier enthaltenen Titel, »Mi Cyaan Believe It“ und „Roots“, zusammenmit dem Rasta-Kollektiv Lights oi Saba auf einem Disco-Mix – und das liegt wohl zuerst an ]A’s DI-Boom, der einfach alles überrollt. Aber wo es sich viele einfach zu leicht machten (mit Rugby-Slogans im Stil von Bahnhofstoiletten-Graffitis oder der siebenhundertachtundsechzigsten Herb-Legalisierungs-Kampagne), sind Smight’s Patois-Poems präzise ausformuliert, voller Schärfe und Dramatik ….. one lickle bwoy comeblowhim horn/an mi hokpan ‚im widscorn/’an mi realize ‚ow me five bwoy pickneywas a victim oi de tricks/dem callpartisan pally-trick…“
Ml CYAAN BELIEVE IT ist eine Sammlung kurzer Essays, gebrüllt, geflüstert, miterlebt – Michael Smith spuckt keine Hetzparolen aus wie Oku Onuora CDown with capitalism! It ’s written on th e wall. Babylon kingdom must tall), ist weniger doktrinär als Mutabaruka L Cyaan live in a white man’s country too long!“), sagt einfach wie’s aussieht ……. hey Bwoy! Yes Main ? You clean up the dogshit ? Yes Mam IMe cyaan believe it…!“ – ist erschüttert und klingt dabei oft so maßlos erstaunt. Der Soundtrack zu MI CYAAN BELIEVE IT kommt übrigens von Dennis Bovell, produziert hat Linton Kwesi Johnson, an den Smith mit einem grollenden „…so Maggie Thatcher / yuh bettah watch yah/yuh goen meet yuh Waterloo …“ einmal vage erinnert. Und, hey… mit weniger als 30 Minuten ist die Platte zu verflucht kurz!
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