Doll By Doll – Grand Passion
Dies schreibt ein – bis gestern – allen Gegenreden zum Trotz eingefleischter DBD-Fan.
Band-Chef Jackie Leven lernte vor Monaten die klavierspielende und singende Helen Turner kennen, kippte head over heels in love, feuerte den Rest der Gruppe und liefert jetzt eine Zumutung von LP ab.
Von nicht einem einzigen Song ist auch nur der Titel erwähnenswert: Furchtbarstes Unterhaltungs-Geseire. Leven (einst eine der Stimmen) jault streckenweise wie ein liebestoller Kater. „Ha-ha, hu-hu“ à la Dschinghis Khan. Lässiges Flöten in Ultrakitsch-Manier, so peinlich, daß man sich regelrecht schämt, zuzuhören. Texte, naiver als jeder Kohl: „all the leaders stopped leading, and let grand passion take command“.
Und mit derartigem Bonbonwasser-Blödsinn geht’s munter weiter — Wort und Ton kleben fest in Süßholz und Si rup: unerträglich!
Wem das als Beschreibung nicht genügt – tut mir leid, aber dies ist eine dermaßen gehaltlose Musik, daß nicht einmal konkretere Anhaltspunkte zu geben sind.
Ohne Ironie: Kompositionen wie die vorliegenden einen sich höchstens für dreierlei: 1) Fünfmarkneunzig-Warenhaus-Sampler. 2) Nachtprogramm Mittelwelle. 3) Grand Prix de la Chanson (ca. Platz 18).
GRAND PASSION: Der Reinfall des Jahres ’82.
Ex-DBD-Gitarrist Jo Shaw müßte sich lachkrampfend wälzen …
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