Kim Carnes – Voyeur
„She’ll turn her music on you/You won ‚t have to think twice/She’s pure as New York snow“-genauso war’s, als Kim Carnes im letzten Sommer ihre „Bette Davis Eyes“ auf uns legte. Ein Jahr später ist von diesem betörenden Augenaufschlag nichts mehr zu spüren.
Die neue LP VOYEUR kann in keiner Sekunde dem Feld der Mittelmäßigkeit entfliehen, wie schon die meisten Songs der Erfolgs-LP MISTAKEN IDENTITY. Keines der 10 neuen Stücke besitzt die faszinierende Aura von „Bette Davis Eyes“ oder die Magie von „Draw Of The Cards“. Allerorts fehlt der erfrischende Einfluß des versierten Schreiber-Duos Donna Weiss/Jackie DeShannon. An deren Qualitäten kann Kim Carnes nicht anknüpfen – auch nicht im Verein mit Ehemann Dave Ellington. Ihre Texte fallen lediglich durch zweitrangige Banalitäten auf.
Und kompositorisch erleidet sie z.B. absoluten Schiffbruch mit ihrer triefenden Schmalzhymne „Breaking Away From Sanity“. Einzig mit seiner rauhen Kratzröhre a la „Rod The Mod“ vermag der blonde Engel noch einige Glanzlichter zu entfachen. Aber (frei nach „Bette Davis…“): „She isn ‚t ferocious anymore and does not know what it takes to make a pro blush“.
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