Barry Reynolds – I Scare Myself

Weeks/Newmark, Donaldson/Conway z. B. – Rhythmusgespanne, die wo sie auch auftauchen – für lebendige Qualität sorgen (im Gegensatz zur sattsam bekannten US-Mietriege, die auf jeder dritten LP zweier Großkonzerne versucht, ihre eingeschlaienen Füße nicht aufzuwecken). Mal sehen, welchen Weg Sly & Robbie einschlagen, die dauerbeschäftigte Taktklopf -Maschine. Jetzt unterstützen sie Barry Reynolds, selbst ein alter Session-Hase und u. a. (Co-)Komponist diverser Faithfull-Songs.

Vielleicht liegt’s am 20. Firmen-Geburtstag, daß er mal solo durfte. Aufgenommen möglicherweise bei einem Allround-Abwasch in Nassau -Island-Künstler soweit das Ohr reicht auch auf dieser LP, Boß Blackwell hat die produzierende Hand drübergehalten.

Weder kommt Reynolds (zumindest hier) als überragender Gitarrist, noch hat seine Stimme irgendetwas Bemerkenswertes. Reggae – welch‘ Wunder dominiert, allenfalls hübsch verpackt, aber von Tiefgang oder Explosivität kaum eine Spur.

Reynolds‘ Version von „Broken English“ hinkt dem Faithfull-Original bemüht hinterher, Selbiges gilt für „Guüt“: Dem Manne mangelt’s deutlich an Ausstrahlung, Zwanghaftigkeit. Der Titel-Song (von Dan Hicks, 1967) gekoppelt mit der sehr intensiven, folkloristischen Schlußnummer „The Bold Fenian Men“ (1942), das wäre eine zu begrüßende Single.

Vielleicht war Reynolds in der Tat selbst erschrocken, als er das Angebot für eine Solo-LP erhielt.