Hotel Morphila Orchester – Schwarze Energie
Hab ich tatsächlich in einem Anflug von Naivität hinter dem Hotel Morphila Orchester eine österreichische Ausgabe des Penguin Cafe Orchestra vermutet? Liegt es an der Form des Rezitativs, das benutzt wurde, um Peter Weibels .Dichtung“ umzusetzen (und das mich an eine meiner düstersten Stunden unter dem Kopfhörer erinnert: das Abhören von HPL Liemanns Elektrolyrik, bei Telefunken)? Ich bin jedenfalls ernüchtert.
„Sex In der Stadt“, Einstieg in SCHWARZE ENERGIE und ein Wiener Kulthit, läßt sich noch vergleichsweise locker verkraften. Sex als Ware, dargestellt mittels authentischen, Kontaktanzeigen aus der Wiener Tagespresse, montiert mit anderen, gewerblichen Anzeigen (Mercedes 230, Drehbänke, Welpen). Weibel ein Moralist?!?? Der Rest („Stromtod“, „Married Women“, „Alpharhythmen“) ist nicht mein Fall.
Und da muß ich fairerweise anschließen, daß eine intensive inhaltliche Auseinandersetzung mit der Lyrik aufgrund der Antipathie der Form gegenüber nicht stattfand.
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