Can – Delay 1968

Ich bin geblendet vom Verzug. DELAY sind Aufnahmen der Can, eingespielt in der Vergangenheit, vor ihrer ersten Studio-LP MONSTER MOV1E, also aus dem Jahr 1968 und mit dem schwarzen Sänger Malcolm Mooney (die übrigen Can sind: Jaki Liebezeit/ Drums, Irmin Schmidt/Keyboards, Michael Karoli/Gitarre, Holger Czukay/Bass – das nur zur Erinnerung).

Nun haben Can ja eigentlich damals den Grundstein gelegt und das ausgeführt, was viele englische und amerikanische Musiker dann als ihr Eigenes übernommen/entwickelt haben: Von Brian Eno und Public Image Limited (das Konzept der Repetition, daß in der Monotonie die Spannung/Starke wächst) bis hin zu den Rhythmus-Laufen von Devo. Mal abgesehen von Malcolm Mooneys trance-artigen Gesangs-Schleifen (vergleiche „Dum Dum Boys“ eines gewissen Herrn Osterberg oder auch John Lydons Stimmenlandschaft zur METAL-BOX-Zeit).

Alle DELAY-Titel sind in Deutschland bisher unveröffentlicht. „Man Named Joe“ ist ein Song, der aus der bekannten CAN-Tradition herausfällt, was MONSTER MOVIE betrifft: Ein jazziges, swingendes und leichtes Stück – vibrierend auf durchsichtigem Rhythmus. Im übrigen gibt es CAN-Vertrautes: Drums und Baß halten und treiben, während wilde Gitarre und Keyboards die Punkte setzen. Und Malcolm mit seinem Gesang, der Rhythmus ist. Heavy-Sound. An dem auch einige Psycho-Elektronik-Bands geleckt haben (Throbbing Gristle, Cabaret Voltaire).

Die Quellen kosten… ‚