Santana – Shango
SHANGO heißt die Platte, und was immer es bedeutet, es ist genau wie ZEBOP ein irreführender Titel, der nicht halt, was er zu versprechen scheint: Latin-Rock? Keine Spur. Drei Perkussionisten, schön und gut, ein bißchen Gerassel und Gepluggerzu Allerweltsrock, nein, das reicht nicht.
Ausnahmen neben dem Titelstück (Percussion und Gesang): Das Instrumental „Nueva York“ und „Oxun (Oshun) An die Klassiker, ein völlig fairer Vergleich, reicht das eine wie das andere nicht heran; „Let The Children Play“ fällt mir gerade ein.
Da sich die gesamte LP mehr oder minder im Mittelmaß bewegt – nichts Schwaches, nichts Herausragendes – ist es müßig und fällt schwer, Titel hervorzuheben. Sei’s drum: Wie auf ZEBOP („Winning“) wird auf SHANGO eine Komposition von Ex-Argent Russ Ballard nachgespielt. Hier ist es „Nowhere To Run“. Zaghaft treten Reggae-Anleihen in „Body Surfing“ zutage, deutlicher in „Let Me Inside“, der ehrwürdige Devadip Carlos singt es persönlich. Von seinem noch viel ehrwürdigeren Guru Sri Chinmoy ist allerdings bis auf eine winzig klein gedruckte Weisheit auf der Innenhülle nichts zu sehen. Sehr nett: Die Cover-Version des 69er-Jr. Walker-Hits „What Does It Take (To Win Your Love)“, der Meister weiß hier zudem sein Instrument gefällig zu bedienen. (Ich halte den Gitarristen Santana generell für ausgesprochen überbewertet.) Die Beteiligung von vier Produzenten (Bill Szymczyk, Jolin Ryan, Gregg Rolie, C. Santana) hat nicht verhindert, daß SHANGO durchgehend ein Mainstream-Rockprodukt amerikanischen Zuschnitts geworden ist. Daran ändern auch die beispielhaften 44:30 Minuten wenig.
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