Soft Cell – Non-Stop Ecstatic Dancing
Aul der englischen Ausgabe klebt ein Sticker mit der Aufschrift „remixed & rethought“, und das trifft die Sache genau. Soft Cell sind die intelligenteste der Gruppen, die man oft etwas abwertend unter „Synthj-Pop“ zusammenfaßt. Ihre letzte Single „Torch“ war ein überzeugender Beweis dafür, daß sich städtische Kleinkunst und Hitparaden gut vertragen. Städtische Kleinkunst, sprich Kabarett, lebensnahes Mini-Theater, aber auch Disco-Tanz – das ist die Spezialität des Soft Cell-Duos, das sich für NON STOP ECSTATIC DANCING durch die beiden Bläser Dave Tofani und John Gatchell sowie die Stimme von Cindy Ecstasy verstärkt hat.
Von den sechs Songs dieser LP sind bereits drei von der Debüt-LP NON STOP EROTIC CABARET bekannt (ECSTATIC DANCING ist in UK dementsprechend auch eine Billig-LP), doch sind sie hier, dem LP-Titel entsprechend, extra für die Tanzböden überarbeitet worden. Dies geschieht mit der gewohnten Intelligenz des Duos, besonders die neue Version von „Sex Dwarf“ beweist, daß Soft Cell ihren Konkurrenten in punkto Subversion und Provokation doch kilometerweit voraus sind.
Bestes Stück der LP ist die Cover-Version von H. P. Barnums Soul-Drama „What“, welche die andere, gefühlsbetonte Seite der Band in den Vordergrund rückt.
Da diese Platte nur eine Zwischenstation in der Soft-Cell-Karriere darstellt, wird der musikalische Gehalt mit „gut“ bewertet. Den fünften Stem verdienen sie sich durch eine Unzahl versteckter Details (sei es in der Verpackung, in den Effekten oder einfach in Marc Almonds Stimme), in denen die beiden ihr Genie nachdrucklich unter Beweis stellen.
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