Weltschmertz
Konzeptionellen Zwängen haben sich die Musiker Barbara Schewe (Synthiebass), Clemens Clemenzone (Synthie, Gitarre, Gesang) und Xaver Aahorn (Schlagzeug, Gesang) wahrlich nicht untergeordnet. Und wer aufgrund des aufgelisteten Instrumentariums von Weltschmerz aus Hamburg glaubt, die Grenzen seien klar abgesteckt, der irrt. WELT-SCHMERTZ ist eine tönende Bestandsaufnahme der noch jungen Achtziger (Konsum total!) mit vagen Ausblicken in die (mögliche) Zukunft („Weltraumpiraten“) und Erinnerungen an die Gute Alte Zeit („Komm in meine Zeitmaschine“). Da gibt es als Kontrast zur Elektronik knackige Bläserchorusse (Assoziationsangebot: LP McCARTNEY II) und schwülstige Streicherarrangements. Da feiert die Dekadenz der 30er Jahre in Berlin fröhliche Urständ („Steinzeit“), da gibt es neue Formen des Wiener Liedes (Ja, ja das Menschheit“), da verlagert Hans Albers seine Sehnsucht vom Meer ins All („Astronaut“). Und Zarah Leander meets Robert Görl – Gesang mit Gespür für überzogene Dramatik zu explosiven Rhythmen. All die offensichtlichen und versteckten Gags lassen sich hier nicht mal im Ansatz wiedergeben. So viel sei versprochen: Die Platte ist ein Riesenspaß … 4 Detlef Kinsler
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