Moon Martin – Mystery Ticket

Der einstige Erfinder der kreativen Rock-Monotonie ähnelt jetzt äußerlich einer Kreuzung aus Andy Netzer und Günter Warhol mit dem gewohnten Schuß Woody Allen. Auch seine Musik hat sich geändert, und zwar wenig erfreulich. Robert Palmer, der kluge, wählte als Produzent den Synthesizer zum Zwecke der Martin’sehen Wiedererweckung. Und Moon Martin mit Synthesizer, das ist wie Lemmy mit Blockflöte. Was früher fulminant losrockte, puckert jetzt künstlich, und wird auch durch heftigst einfallende Gitarren nicht mehr erdig. In den Compass Studios (Bahamas ! Edel!) hat die Nadel falsch ausgeschlagen, SSW, Pfeil nach unten. Zwei Songs sind definitiv auszuklammern: „Paid The Price“, eine echte MM-Schnulze, und „Deeper (Into Love)“, das ebenfalls aus der Qualitätskiste stammt. Und siehe da: Der eineTitel ist von 1977, der andere von 1979. Der Mond ist (fast) untergegangen. 2 Bernd Matheja