The Secret Policeman’s Concert
Mit Livemitschnitten von Benefizkonzerten kann man mich normalerweise meilenweit jagen. Ich darf gar nicht an dieses ultralangweilige NO-NUKES-Werk denken… Daß es auch anders geht, weiß ich, seitdem Pete Townshend für Amnesty International beim 81er Secret Policeman’s Bai! in die Saiten seiner akustischen Gitarre griff und faszinierend-persönliche Versionen von Who-Klassikem auf Vinyl zauberte. Folge 2 dieser halbjährlich stattfindenden Konzerte in London präsentiert diesmal unter dem Motto THE SECRET POLICEMAN’S CON-CERT ein ganzes Staraufgebot, nach dem sich selbst K-Tel oder Arcade für eine Greatest-Hits-Sammlung die Finger schlecken würden: „I Don’t Like Mondays“, „Crossroads“, „The Universal Soldier“, „In The Air Tonight“, „Roxanne“ und „Message In A Bottle“. Da spielen Jeff Beck und Eric Clapton in Hochform (wann gab’s das zum letzten Mal?), da präsentiert Phil Collins mit Daryl Stuermer seine Soloerfolge live zu Piano, Gitarre und Banjo, da bewegen sich Bob Geldof (+ Johnny Fingers) und Sting zur E-Gitarre auch ohne das Gruppenkorsett traumwandlerisch sicher durch ihre Songs und strafen jene Lügen, die glaubten alle Lieder wirkten nur durch das Arrangement. Überhaupt Sting: Selten hat man den in letzter Zeit viel Geschmähten so motiviert (und von daher gut) gehört. Sting zeichnet auch für das Arrangement des Grand Finale mit Dylan’s „I Shall Be Released“ verantwortlich. Ein tolles Album. Der Kauf lohnt sich, zumal das Geld für einen guten Zweck ausgegeben wird. 5 Detlef Kinsler
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